Was ist Osteopathie?
Osteopathie ist eine sanfte, ganzheitliche Form der Medizin. Sie betrachtet den Menschen nicht nur in einzelnen Körperteilen, sondern als Einheit von Struktur, Funktion und Lebensumfeld. Ziel ist es, Blockaden und Spannungen zu erkennen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.
Die Wurzeln der Osteopathie gehen auf den Arzt Andrew Taylor Still zurück. Heute ist sie eine anerkannte Therapieform, die moderne wissenschaftliche Erkenntnisse mit einem feinen, manuellen Gespür verbindet.
Eine osteopathische Behandlung ist immer individuell – sie richtet sich nach Ihrer persönlichen Geschichte, Ihren Beschwerden und Ihren aktuellen Bedürfnissen.
Das Ziel der Osteopathie ist es, die verschiedenen Körpersysteme in Einklang zu bringen und die natürlichen Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Der Körper lässt sich dabei mit einem Orchester vergleichen: Muskeln, Knochen, Organe, Nerven- und Hormonsystem spielen zusammen – erst im Zusammenspiel entsteht Gesundheit.
Wenn ein Bereich aus dem Gleichgewicht gerät, kann das den ganzen Menschen beeinflussen: Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen oder allgemeines Unwohlsein sind oft Zeichen für ein gestörtes Zusammenspiel. In meiner Praxis für Osteopathie in Buxtehude möchte ich dieses Gleichgewicht wiederherstellen und die Bewegungsfreiheit des Körpers fördern.
Die Osteopathie arbeitet nicht nach einem starren Konzept, sondern orientiert sich an verschiedenen Modellen. Jedes Modell ist ein Blickwinkel, gemeinsam ergeben sie ein umfassendes Bild des Menschen.
Biomechanisches Modell
– Fokus auf Muskeln, Gelenke, Knochen und Faszien. Ziel: Beweglichkeit und Stabilität verbessern.
Atem- und Herz-Kreislauf-Modell
– Unterstützt Atmung, Durchblutung und den Transport von Sauerstoff und Nährstoffen.
Stoffwechsel-, Immun- und Hormonmodell
– Stärkt die körpereigene Regulation und das innere Gleichgewicht.
Neurologisches Modell
– Betrachtet das Nervensystem mit seiner Steuerung von Bewegung, Empfindung und vegetativer Balance.
Biopsychosoziales Modell
– Nimmt den Menschen in seinem sozialen Umfeld wahr: Stress, Emotionen und Beziehungen wirken unmittelbar auf den Körper.
Die Modelle sind wie unterschiedliche Seiten eines Prismas: je nachdem, aus welcher Perspektive man schaut, wird ein neuer Aspekt sichtbar. In meiner osteopathischen Arbeit geht es deshalb nicht allein um die Behandlung einzelner Symptome, sondern darum, die Balance des ganzen Menschen zu stärken – bei Erwachsenen ebenso wie bei Kindern und Babys.
So wird Osteopathie in Buxtehude zu einer ganzheitlichen Begleitung: sanft, individuell und immer darauf ausgerichtet, Ihre Gesundheit langfristig zu unterstützen.
Wie arbeiteten Osteopath*innen?
Ein Osteopath arbeitet vor allem mit den Händen. Mit einer geschulten Wahrnehmung spürt er Spannungen, Blockaden oder Bewegungseinschränkungen im Körper auf. Jede osteopathische Behandlung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch, in dem Beschwerden, Krankengeschichte und Lebensumstände besprochen werden. Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der die Hände wie „Antennen“ eingesetzt werden, um feinste Veränderungen zu ertasten.
Die Behandlung selbst erfolgt sanft und individuell. Je nach Bedarf werden verschiedene Techniken angewendet – von weichen Mobilisationen über Halte- und Drucktechniken bis hin zu sehr feinen craniosacralen Impulsen. Ziel ist es, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen und die natürlichen Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Ein Osteopath behandelt dabei nicht nur Symptome, sondern betrachtet immer den ganzen Menschen. So können auch Bereiche in die Behandlung einbezogen werden, die auf den ersten Blick nicht direkt mit den Beschwerden zusammenhängen.
Das Besondere an der osteopathischen Arbeit:
Sie ist ganzheitlich und individuell
Sie unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers
Sie verbindet medizinisches Wissen mit feinem Gespür
Sie eignet sich für Erwachsene, Kinder und Babys
In meiner Praxis für Osteopathie in Buxtehude verstehe ich die Behandlung als Dialog zwischen Therapeut und Patient. Achtsamkeit, Zeit und Respekt bilden dabei die Grundlage jeder Sitzung.
Eine Patientin klagt seit vielen Jahren nach dem Joggen über Schmerzen im rechten Knie. In der bildgebenden Diagnostik zeigen sich keine klaren Gewebeveränderungen.
Im Gespräch erinnert sich die Patientin an ein altes Ereignis: Vor Jahren ist sie beim Springen auf einen kleinen Stein aufgekommen. Dabei kam es zu einer leichten Verschiebung im unteren Sprunggelenk. Diese unauffällige, aber bleibende Veränderung beeinflusst die Biomechanik des gesamten Beins.
Zusätzlich zeigen sich bei der Untersuchung Spannungen im Bereich der Blinddarmregion. Hier finden wir Verklebungen, die Druckschmerz auslösen und über fasziale Verbindungen Einfluss auf das Darmbein-Kreuzbeingelenk (ISG) haben. Das ISG – eine zentrale Struktur für Beweglichkeit und Dämpfung im Becken – reagiert darauf mit Blockaden. Dadurch sind die Kompensationsmöglichkeiten im Becken-Hüft-Bereich eingeschränkt.
Fehlt diese Dämpfung, muss das Knie vermehrt Stöße abfangen. Besonders die seitlichen Bänder geraten dadurch unter Belastung, was sich in Form von Schmerzen äußert. Der Schmerz ist hier nicht „die Krankheit“, sondern eine Schutzmaßnahme des Körpers, der auf eine Überlastung hinweist.
Die osteopathische Behandlung zielt nun nicht allein auf das Knie ab, sondern berücksichtigt die beteiligten Ursachenketten:
die alte Verschiebung im Sprunggelenk,
die faszialen Spannungen im Bauchraum,
die Bewegungseinschränkung des ISG.
Über sanfte manuelle Techniken können diese Spannungen gelöst, Beweglichkeit zurückgewonnen und die Regulationsfähigkeit des Körpers unterstützt werden.
Dieses Beispiel verdeutlicht: In der Osteopathie kann die Ursache eines Problems weit entfernt vom Schmerzort liegen. Das Knie ist nicht „isoliert krank“, sondern Teil eines größeren Zusammenspiels von Bewegungsapparat, inneren Organen und faszialen Verbindungen.
So zeigt sich der osteopathische Ansatz als Prisma verschiedener Blickwinkel: biomechanisch, faszial, viszeral, neurologisch – und immer mit dem Ziel, den ganzen Menschen in seiner Selbstheilung zu unterstützen.