Wie funktioniert Osteopathie?

 

Viele Menschen fragen sich: „Wie funktioniert eigentlich Osteopathie?“ Ist es eine besondere Massage, eine Art Krankengymnastik oder etwas völlig anderes? Die Antwort ist: Osteopathie ist eine eigene Form der Medizin – sie betrachtet den Körper als Ganzes und nutzt die Hände, um ihn dabei zu unterstützen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.

 


 

Das Netz des Körpers

 

Osteopathie versteht den Körper als ein bewegliches Ganzes. Alles hängt zusammen – Muskeln, Knochen, Faszien, Organe, Nerven und Flüssigkeiten. Man kann sich das wie ein fein geknüpftes Netz vorstellen: Wird an einer Stelle gezogen, verändert sich die Spannung im gesamten Gewebe. Deshalb treten Beschwerden oft nicht dort auf, wo ihre eigentliche Ursache liegt.

 

 

Der Seiltänzer als Bild

 

Ein gutes Bild dafür ist der Seiltänzer. Er steht ständig in Bewegung, immer auf der Suche nach Balance. Jeder kleine Wackler, jeder Zug im Seil verlangt sofortige Anpassung: ein Gegenschwung des Arms, eine Drehung der Hüfte, ein anderer Druck im Fuß.
Unser Körper macht genau das Gleiche – er gleicht Störungen aus und findet neue Wege, im Gleichgewicht zu bleiben.

 

 

Wenn die Balance verloren geht

 

Doch manchmal überlasten alte Verletzungen, dauerhafter Stress oder unbewusste Fehlhaltungen diese Ausgleichsmechanismen. Das Netz des Körpers spannt sich fest, Bewegungen werden eingeschränkt, und das System verliert an Flexibilität. So können Schmerzen oder andere Beschwerden entstehen – vom Rücken über den Kopf bis zum Verdauungssystem.

 

 

Resonanz als Schlüssel

 

Hier setzt die Osteopathie an. Mit geschulten Händen spüren wir, wo Spannungen festhalten und wo Bewegungen verloren gegangen sind. Wir arbeiten mit dem, was der Körper uns zeigt: Druck, Rhythmus, Zug – und beobachten, wie er darauf reagiert. Diese Resonanz ist entscheidend. Denn sie zeigt, dass der Körper nicht passiv behandelt wird, sondern aktiv mitarbeitet.

 

 

Den eigenen Weg zurückfinden

 

Osteopathie bedeutet also nicht, etwas „von außen zu reparieren“. Vielmehr geht es darum, die Bedingungen zu schaffen, damit der Körper sein Gleichgewicht selbst wiederfinden kann. Wenn er diesen Punkt erreicht, treten oft erstaunliche Veränderungen ein: Schmerzen können nachlassen, Bewegungen freier werden, Energie zurückkehren.

 

So wie der Seiltänzer nach einem Wackler wieder ruhig seinen Weg geht, findet auch der Körper zurück in seine eigene Ordnung.

 

 

 

 

 

Warum hält mein Baby den Kopf meistens schief?

 

Viele Babys haben nach der Geburt eine Lieblingsseite, auf der sie den Kopf bevorzugt halten. Das kann unterschiedliche Gründe haben – eine lange oder sehr schnelle Geburt, Kaiserschnitt, Saugglocke oder einfach die Gewohnheit im Mutterleib. Für Eltern sieht das manchmal beunruhigend aus, doch in den meisten Fällen steckt keine ernsthafte Erkrankung dahinter. Es bedeutet nur, dass sich der Körper deines Babys noch ordnen und in Balance finden muss.

Man kann es sich wie ein Orchester vorstellen: Alle Instrumente sind da, aber nach einem langen Konzert sind manche noch verstimmt. Erst wenn sie sich wieder einschwingen, entsteht Harmonie. Genau so brauchen Babys Zeit – und etwas Unterstützung – um ihre Bewegungen und Haltungen auszugleichen.

 

 

Worauf Eltern achten können

Oft sind es kleine Dinge im Alltag, die beeinflussen, ob ein Baby lieber nach rechts oder links schaut:

  • Licht & Umgebung: Kommt das Licht im Kinderzimmer immer nur von einer Seite? Dann wendet sich dein Baby automatisch dahin.

  • Ansprache & Nähe: Sprichst du dein Baby meistens von einer Seite an? Stehst du beim Wickeln oder Spielen immer nur rechts oder links? Das prägt die Kopfhaltung.

  • Stillen/Flasche: Wird dein Baby oft an derselben Brust oder in derselben Position gefüttert? Auch das fördert eine Lieblingsseite.

  • Lagerung: Liegt dein Baby sehr viel auf dem Rücken und zu wenig auf dem Bauch („Tummy Time“)? Bauchlage stärkt die Nacken- und Rückenmuskeln und gleicht Haltungsunterschiede aus.

  • Eigenes Verhalten: Wenn dein Kind schon eine leichte Abflachung am Kopf (Plagiozephalie) zeigt und z. B. gerne nach rechts schaut – achte darauf, dass du dich nicht automatisch auch dorthin positionierst, sondern es sanft ermutigst, die andere Seite mit einzubeziehen.

 

Was Eltern tun können

  • Wechsle beim Stillen/Flasche bewusst die Seite.

  • Sprich dein Baby mal von rechts, mal von links an.

  • Positioniere das Babybett so, dass es abwechselnd unterschiedliche Reize hat.

  • Sorge für tägliche, kurze Bauchlagezeiten (immer unter Aufsicht).

  • Achte auf deine eigene Position: mal links, mal rechts, mal mittig.

 

Wann ärztlich abklären?

Wenn dein Baby trotz aller Unterstützung den Kopf kaum bewegt, sehr unruhig ist oder auffällige Begleitsymptome zeigt (z. B. Erbrechen, Gedeihstörung, ungewöhnliche Augenbewegungen), solltest du Rücksprache mit Kinderärztin oder Kinderarzt halten.

 

 

 

 

Zentrierung und Bonding – Halt und Sicherheit für Babys

 

 

Warum Babys so viel Halt brauchen

 

 

 Babys kommen mit einem teilweise unreifen Nervensystem zur Welt. Ihr Körperschema ist noch nicht vollständig ausgereift, viele Systeme – Tastsinn, Bewegungssinn, Hören und Sehen – müssen erst nach und nach lernen, gut zusammenzuspielen.

 

Manchmal ist eine Geburt besonders herausfordernd – zum Beispiel bei Kaiserschnitt, Saugglocke oder wenn starker Druck und Zug notwendig waren. Dann fällt es Babys oft schwerer, ihre Körpersysteme sofort gut aufeinander abzustimmen.

 

Man kann sich das wie ein Orchester vorstellen: Jedes Instrument ist vorhanden, aber nach der Geburt sind manche noch nicht ganz fertiggestimmt oder nicht im Takt. Erst wenn sich alle wieder aufeinander einschwingen, entsteht Harmonie. In dieser sensiblen Phase brauchen Babys besonders viel Halt und Sicherheit – von ihren Eltern und auch in der Behandlung.

 

 

Besonders nach solchen Geburtsbelastungen reagieren Kinder manchmal empfindlicher:

 

  • Reflexe werden schneller ausgelöst

  • Überstreckung tritt leichter auf

  • sie wirken unruhiger oder erschreckbarer

 

„Babys sind noch sehr "fließend" – sie brauchen Halt von außen, damit sie sich nach und nach ordnen können.“

 

 

 

Die Rolle des Nervensystems

 

 

Ein wichtiger Teil des autonomen Nervensystems, der ventrale Vagus, ist in den ersten Lebensmonaten noch nicht fertig entwickelt. Er ist zuständig für Beruhigung und soziale Bindung.
Darum übernehmen Eltern diese Funktion zunächst:

 

  • durch sanftes Schaukeln und Wiegen

  • durch eine ruhige Stimme und liebevolle Worte

  • durch Singen und Blickkontakt

 

Diese einfachen Dinge sind große Anker. Sie erinnern Babys an den vertrauten Herzschlag und die Bewegungen im Mutterleib.

 

 

 

Bonding – Eltern als sichere Sonne

 

 

 

Bonding bedeutet: Eltern sind wie eine Sonne – warm, stabil und verlässlich.
Das Kind kann sich daran orientieren und Schritt für Schritt in dieser neuen Welt ankommen.
Stabilität hilft, dass sich Schlaf, Ernährung, Verdauung und Tagesrhythmen allmählich einpendeln.

 

„Eltern sind wie die Sonne – sie geben Wärme, Orientierung und Schutz.“

 

 

 

Was Sie im Alltag tun können

 

 

  • Pflegen Sie feste, wiederkehrende Rhythmen.

  • Achten Sie auf eine möglichst gute Schlafhygiene – für Ihr Kind und für sich selbst.

  • Prüfen Sie, ob Besuch gerade wohltuend oder eher belastend ist.

  • Nutzen Sie Stimme, Tonfall und Blickkontakt bewusst als Beruhigungssignale.

  • Seien Sie für Ihr Kind ein stabiler, verlässlicher Mittelpunkt.

 

 

 

In der Behandlung

 

 

Auch in der osteopathischen Behandlung spüren Babys sofort, ob der Therapeut ruhig und gesammelt ist. Unruhe überträgt sich genauso wie Gelassenheit. Darum ist die wichtigste „Technik“ oft einfach: Zentrierung – die innere Ruhe, die Sicherheit ausstrahlt und dem Kind Halt gibt.

 

 

 

 

 

 

Wenn Rückschritte teil des Fortschritts sind


In der Therapie ist es ganz normal, dass es auch einmal Auf und Ab gibt. Heilung verläuft selten in einer geraden Linie – sie entwickelt sich eher in natürlichen Mustern, wie in einer Spirale (Fibonacci-Prinzip).

Damit Sie einschätzen können, ob sich etwas bewegt, helfen ein paar einfache Fragen:

  • Ist das Problem noch so häufig?

  • Ist es noch so stark?

  • Geht es vielleicht schneller zurück?

  • Wie ist das im Verhältnis zur Anstrengung?

  • Oder: War es ein paar Tage besser und ist es jetzt wiedergekommen?

Wichtig ist die Summe der Entwicklung: Oft dehnen sich die Lichtmomente – die besseren Phasen – nach und nach immer mehr aus, während Rückschläge schwächer werden. Gerade wenn alte Muster sehr hartnäckig sind, braucht es kleine Schritte: manchmal fünf Schritte nach vorne, viereinhalb zurück. Entscheidend ist, dass langfristig der Trend stimmt.

Denn: Es ist viel wertvoller, wenn es Schritt für Schritt besser wird, als wenn es nur kurzfristig gut ist, dafür aber langfristig immer schlimmer. Ein Tagebuch kann hier sehr hilfreich sein – es macht sichtbar, dass die Richtung stimmt.

Vertrauen Sie Ihrem inneren Kompass – auch kleine Veränderungen sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper Schritt für Schritt zu mehr Balance und Gesundheit findet.

 

 

 

 

 

Atmung als kleine tägliche Hilfe

 

Eine der einfachsten Möglichkeiten, die eigene Gesundheit zu unterstützen, ist die bewusste Atmung. Viele von uns atmen im Alltag flach und schnell – besonders in Stresssituationen. Das führt dazu, dass der Körper ständig im „Alarm-Modus“ arbeitet.

 

Mit ein paar einfachen Atemübungen können Sie Ihr Nervensystem beruhigen, Verspannungen lösen und sogar Verdauung und Immunsystem positiv beeinflussen.

 

Eine einfache Übung für zwischendurch:

 

  1. Setzen Sie sich bequem hin und legen Sie eine Hand auf den Bauch.

  2. Atmen Sie langsam durch die Nase ein, so dass sich die Bauchdecke leicht hebt.

  3. Atmen Sie doppelt so langsam durch den Mund wieder aus  (gerne auch länger). Mit der Zeit können Sie die kleine Pause zwischen Ein - und Ausatmen bewuster wahrnehmen, genießen Sie den Moment. Er kann zur einer wertvollen Energiequelle werden.

  4. Wiederholen Sie dies 6–8 Mal.

 

Schon nach zwei bis drei Minuten spüren viele Menschen mehr Ruhe, Wärme und Klarheit. Diese kleine Übung können Sie praktisch überall einsetzen: im Büro, beim Warten oder abends zum Einschlafen.

 

 

Warum funktioniert das?

 

 

Durch die verlängerte Ausatmung wird der Vagusnerv stimuliert. Er ist ein wichtiger Teil unseres „Ruhen-und-Regenerieren“-Systems (Parasympathikus). Dadurch sinkt die Herzfrequenz, die Muskeln entspannen sich, und der Körper kann wieder mehr Energie in Heilung und Aufbauprozesse investieren.

Auch in Achtsamkeits- und Meditationstraditionen gilt der kleine Moment zwischen Ein - und Ausatmen als besoders kraftvoll: ein kurzer Raum der Stille, in dem sich Körper und Geist neu ornen können.

 

 

 

 

Gelenkbeschwerden, Arthrose und Rheuma - Pflanzliche Alternativen/Ergänzungen zu Ibuprofen, Diclofenac und weiteren Schmerzmedikamenten

 

Was kann man alternativ oder ergänzend an pflanzlichen Mitteln einnehmen, um Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen, Gelenkbeschwerden oder Arthrose zu lindern. Was sagt die Wissenschaft?


Hier ein guter Beitrag:

https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/a-0995-6076.pdf?fbclid=IwY2xjawImjSZleHRuA2FlbQIxMQABHXcwT-e9GbdSok_gaCe3JbyOjYwXzd7FCNKnXTwQc38HBO2LWkcyfxvF6g_aem_YZL6-pRjqQBAmaULDZSpTQ